Donnerstag, 4. Juni 2009

Die böse schottische Wetterfee

Die heutige Gute-Nacht-Geschichte handelt von einer Wetterfee, von einer bösen schottischen Wetterfee. Diese hatte sich nämlich gedacht, sich an mir rächen zu müssen - dafür dass ich schon längere Zeit nicht mehr in Schottland war und Norwegen in der Stephan-wählt sein-Lieblingsland-Liga vorbeigezogen ist. Als ich ein paar Tage vor der Schottland-Exkursion nach irgendeinem Wetterbericht gesucht hab, erkannte die böse Fee ihre Chance und erzählte mir was von 5-8°C, n bisserl Wind, n bisserl Regen – ziemlich schottisch also. Vielleicht ein bisschen geprägt von dem spitzbergischen Sicherheitsdenken packte ich also relativ warme Sachen ein – sogar die dünne Daunenjacke hatte ich kurz in der Hand…mich aber doch dagegen entschieden. Die Daunenjacke wäre wahrscheinlich genauso überflüssig gewesen, wie dicke Handschuhe im Strandurlaub. Um drei Uhr morgens geht mein Shuttlebus zum örtlichen Flughafen – ja es ist natürlich der gleiche Bus und auch der gleiche Fahrer, der mich auch am 17. Mai gefahren hat und der eigentlich immer Bus fährt. Kurz nach acht bin ich in Oslo und plötzlich merke ich die Hitze. Nicht dass hier in Spitzbergen einem nicht auch warm werden kann – aber das ist doch meistens vom Berghochdappen oder so. Jetzt ist es aber einfach nur heiß, man steht da und es ist heiß.



Nachdem ich meine riesige Tasche und den Rucksack von der Bushaltestelle hoch zu meinem Zimmer gewuchtet habe, merke ich, dass es nicht nur heiß, sondern sogar sehr heiß ist. Flog ich noch bei -5°C und Schneegestöber los, sind es jetzt mal gute 25°C wärmer, ääh heißer. Voller Schrecken denke ich an all die schönen, molligen, wollenen Longsleaves in meiner Tasche…und kann in all meinen in Oslo verblieben Sachen keine kurze Hose mehr finden! Das ist halt der Vorteil von Unorganisiertheit – hätte ich meine in Oslo verbleibenden Sachen damals alleine zusammen gepackt – es würde sich ganz sicher noch eine kurze Hose finden lassen. So hat mir Joeline aber geholfen und ich muss die Suppe jetzt auslöffeln. Zum Glück finde ich aber noch 3 dünne T-shirts. Am frühen Nachmittag mache ich mich nach einem fetten Salat und einer Schachtel Erdbeeren (Geschmacksorgasmus) wieder zurück zum Flughafen, wo ich die anderen der Exkursion treffe und wir nach Schottland aufbrechen. Irgendwie bin ich ganz schön müde, aber zurück zur bösen Fetterfee: Es sollte sich herausstellen, dass genau die Woche quasi den Sommeranfang in Schottland darstellte und bei uns 25°C gemessen wurden (Global Warming???), womit wir der wärmste Punkt in Britannien waren. Nicht nur, dass mir eh warm war von den Spitzbergen-Temperaturen – jetzt hatte ich ja auch noch ne schöne lange Hose an…

Wenn wir schon bei der Hose sind, muss ich was Kleines beichten. Als ich dieses High-End Produkt aus Eta-Proof im Januar erstand, war mir bewusst, dass die Hose eher karottig geschnitten ist – draußen ists aber egal wie man aussieht und die Hos ist fett. Naja, seit Januar bin ich wohl recht viel Ski gefahren und jetzt gleicht die Hose im Wadenbereich eher einer Leggins…



So schön Schottland als Land auch sein mag, bei den Frauen wurde da wohl meistens recht stark eingespart. Deshalb wurde auch (zu Recht) die international von Männern genutzte Bewertungsskala von 1 – 10 ausgesetzt und durch eine angepasste schottische ersetzt. Doch wir sollten Glück haben und in genau unserer Woche sollten einige der schönsten Frauen im Lande sein – was aber wohl eher an den mit uns gekommenen norwegischen Studentinnen lag…



Eine weitere Wohltat war auch das schottische Bier – Biergenuss in Reinform und das sogar ganz ohne Alkoholkarte. Nach all dem ollen norwegischen Kopfwehbier mal eine leckere Abwechslung. Bei einer Distillery-Besichtigung habe ich einen weiteren Versuch unternommen zu verstehen, was Leute an Whisky finden. Irgendwie versteh ich das nicht – da erklärt die schlaue Testerfrau noch genau wie du trinken sollst und wo du was auch immer schmecken sollst, aber anscheinend ist der Vogel einfach nicht dafür gemacht oder sogar gebaut. Während andere ‚Vanille’ oder ‚Torf’ schmeckten, hatte ich nur mit einem Hustenanfall zu kämpfen – ne, also es geht einfach nichts übern ein Weizenbier: Das kann man einfach nur so trinken und auch gleichzeitig genießen – auf Torf und Vanille kann ich dann gerne verzichten!



Kommen wir mal zur Exkursion: Aus der ‚Wie macht man Fieldwork’-Exkursion hatten unsere schlauen Profs mal fix ne Geomorphologie-Exkursion gemacht und das ziemlich beeindruckend. Die stehen einfach in einem Tal, in dem sie vorher noch nie waren und können anhand von einem profunden Vorwissen und geschultem Auge in der Landschaft die Geschichte lesen, wie in einem Buch. Während wir mehr oder weniger den Berg sahen, sahen sie die Gletscher förmlich übers Land rutschen und diese Landschaft formen. Besonders cool wars natürlich auch an einige Stellen zu kommen, die ich vorher schon mal besucht hatte. Jetzt noch erfahren zu dürfen was hier eigentlich geschehen ist, damit dies alles wirklich so schön aussieht, war fett.



Was ich mir aber trotz aller Exkursion nicht nehmen lassen wollte, war dem Ben Nevis nochmal einen Besuch abzustatten. So bin ich an dem Abend an dem wir Stopp in Fort Williams machten, mit noch drei Jungs vor dem obligatorischen 3 Gänge Menü per Taxi zum Einstieg gedüst, in rekordverdächtigem Tempo den Gipfel erklommen und wieder zurück. Essen verpasst – Gipfel gewonnen. Ein kleiner Traum zum dritten Mal auf dem höchsten Berg Großbritanniens zu sein, wenn er auch zumindest über den gewählten Touristenweg nicht besonders anspruchsvoll sein mag. Oben auf dem Gipfelplateau lag auch noch richtig viel Schnee, ein bisschen anfassen – Spitzbergenfeeling, welch eine Genugtuung nach all dem Schwitzen während der ganzen Tage.


Leider entwickelt sich der Weg durch all die fälligen Baumaßnahmen zur Erosionskontrolle wegen der ganzen Touries immer mehr zur Autobahn – das nächste Mal muss also was andres her, aber dafür sollte ich irgendwie klettern können…


Für mich hatte die Exkursion noch ein kleines Leckerchen, denn wir konnten an zwei Stellen von Lawinen verursachte impact features begutachten. Durch immer wiederkehrende Lawinenabgänge wird im Bereich in dem der Hang deutlich an Steigung verliert immer weiter der Boden aberodiert, so dass sich eine Mulde formt. Das erodierte Material bildet im Anschluss eine Art Rampe und fächert sich dann in ein unsortiertes Blockfeld auf. Die Mulde wird dann im Sommer als kleiner See praktisch umfunktioniert, was auch die Landschaft insgesamt idyllischer macht.



Zurück in Oslo, geht es nach einer halben kurzen Nacht wieder weiter gen Norden. Nach einem Ankommtag gestern – stand heute Skifahren wieder auf dem Programm. Da heute Mittag noch ein guter Teil von meinen bemutterten Wechten abgegangen ist, lies sich das ja gut kombinieren. Nach alle der Hitze in Schottland war es eine Wohltat zu merken, dass hier auch einem warm werden kann – ich dafür aber zumindest den Berg hochkomme. Oben könnte man beinahe die Augen schließen und einfach den ganzen Gletscher hinunter carven – so links recht links rechts. Noch nicht mal denken muss man, das geht einfach automatisch, aber den Parallelschwung werd ich wohl nie mehr los. Ma geil, aber wie soll das erst im Herbst werden, wenn mir das schon nach ner Woche fehlt?! Vielleicht passt dann zumindest die Hose wieder besser…


Zum Abschluss will ich euch einen grandiosen Spruch von Ulli bezüglich des Wetters und der Hitze nicht vorenthalten: Sommer ist die einzige Jahreszeit in der Arktis, wo man in seiner Daunenjacke nicht friert…


3 Kommentare:

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