Freitag, 29. Januar 2010

Das Große Mysterium


Heute Morgen beschäftigte mich ein großes Mysterium. Warum sieht mein Zimmer schon wieder aus als hätten drei Finnen, ein Norweger und der Ole hier zwei Wochen gehaust? Ich kam auf eine Theorie: Je kleiner ein Zimmer ist – und mein Zimmer ist mit geschätzten 10m² nicht wirklich luftig, wie man es wohl bei ‚Schöner Wohnen’ nennen würde, je kleiner ein Zimmer jedenfalls ist, desto schneller stellt sich trotz guter Ordnung (Achtung: O-R!) ein unübersichtliches Chaos ein. Das besondere an der Konstellation kleines Zimmer-große Unordnung ist zumindest, dass der Weg von der Ordnung zum Chaos wesentlich schneller und müheloser geht (ein so genannter schleichender Prozess) als der Weg zurück vom Chaos in die Ordnung (schleifender Prozess). Praktische Versuche am frühen Morgen bestätigten diese aufgestellte These voll und ganz. Taktische Kaffeepausen während des Aufräumens helfen lediglich moralisch, das eigentliche Ordnung schaffen erleichtern sie jedoch nicht. Böse Stimmen mögen sogar soweit gehen und behaupten, dass jene Kaffeepausen den gesamten Prozess sogar verlangsamen. Dies konnte ich jedoch objektiv nicht bestätigen!

Donnerstag, 28. Januar 2010

Laden leer – Zimmer voll


Mittlerweile sieht der örtliche COOP wie geplündert aus...Milch gibt es gar keine mehr und an Gemüse macht auch nur der eingeschweißte Meiskolben noch einen recht aufgeweckten Eindruck. Der Vogelfuchs hat aber einen eisernen Vorrat an haltbarer H-Milch, die zumindest für den Morgenkaffe noch eine Weile ausreicht! Unsere Rosinenbomber können einfach dei ganze Zeit net auf der vereisten Landebahn landen...Offensichtlich hat aber trotzdem mein Flehen und Hoffen endlich ein offenes Ohr getroffen: Mein Paket ist da! Sehr klug von den norwegischen Arbeitskräften mein Paket höher in der Priorität einzuschätz als den Michbedarf der nördlichen Bevölkerung. Doch ich bin erstaunt wie viel Kram wirklich in ein relativ kleines Paket doch reinpasst… Ich führe mal an…

1 Zelt

1 Themr-a-Rest

1 Flickzeug

2 Rucksackaußenbefestigungen

4 Mützen

1 Gürtel

1 Paar Hausschuhe

1 dicker weißer Ordner mit schlauen Papern

1 3x3 Lawinen

1 schwarzes Longsleave

1 großes dunkelgrünes Handtuch

1 Firewire Kabel was ich nicht brauche

1 Webcam

1 Minicomputerboxen

1 Nalgeneflasche

4 Rollens Brausetabletten

1 kleine Tüte voll Medikamenten

1 Wecker

1 SIRUP

10 DVD

1 kleine Tüte diverse Tees

500g Grüner Tee ‚Gunpowder’

100g Wellness Tee ‚Gute Nacht’

100g Rooibos Tee ‚Kamin Träumer-Tee’

1 Teestab

200g Espresso-Pulver ‚Espresso 1926’

1 Espressomaschine

500g Pferdebalsam

2 dicke Paar Socken

1 Nasenspray

1 Kochbuch ‚Pasta’

1 Centrum Nahrungsergänzungsmittel

3 Expeditions-Bücher

1 Avalanche Handbook

1 Softshell Weste

1 Kamerasensor Reinigungszeugs

1 Erkältungsbalsam Mild N

1 Hand Smoother

1 Oakley mit Hülle

1 Reisebackgammon im feinen Lederetui



…machen unterm Strich und auf der Wage genau 20kg! Trotz all der geilen und leckeren Sachen musste ich eine halbe Träne vergießen, da es kein Platz mehr für den Schinken ausm Schwarzwald gab. Durchhalten ist die Parole, an Ostern kommen drei persönliche Postboten, beladen wie früher die Heiligen Drei Könige…Sirup, Schwarzwaldschinken und Parmesan sei meine Myrre, mein Weihrauch und auch mein Gold! Aber bis dahin schwelge ich auf Wolke Nordpol mit einer dampfenden und duftenden Tasse ‚Kamin Träumer-Tee’…herrlich, ist das Leben schön.


Dienstag, 26. Januar 2010

Mehr Bilder...


Ich werd auch weiterhin viele Bilder wiedre bei Flickr hochladen.

http://www.flickr.com/photos/39169533@N03/

Wenn das mit dem überstehenden Link klappt, fühl ich mich großartig!

Meine Damen und Herren – Willkommen am Nordpol

Ich muss mich entschuldigen – beim Deutschlehrer des norwegischen Postboten. Der Lehrer ist bestimmt ein guter Mann gewesen und deswegen hatte der aufrichtige Postbote auch keine Probleme mein Anliegen zu verstehen. Allein Petrus spielte ihm übel mit und so konnte das Flugzeug aus Tromsö, was alle Post bringt, aufgrund von gar rutschigen Startbahnen hier oben nicht fliegen. Bitter für die Leute die hierher wollen, noch bitterer für mein Paket, was jetzt vielleicht ganz unromantisch in einer kühlen norwegischen Wartehalle in Tromsö rumliegt – alle unsere (und besonders meine) Gedanken sind beim Schinken…



Am Samstag sollte hier ein traditionelles Dorschessen bei uns in UNIS von den lokalen Chefköchen zubereitet werden. Mir lief in der Hoffnung auf ein leckeres, deliziöses Mahl aus dem Meer schon alles Mögliche im Mund zusammen und dann das: Der Dorsch war verhindert… der Dorsch sollte nämlich auch (zusammen mit meinem Paket mit dem Schinken) aus Tromsö eingeflogen kommen, aber – alte Geschichte – Flugzeug flog net…kein Paket, kein Schinken, kein Dorsch und kein traditionelles Dorschessen. Die Frage aller Fragen ist doch jetzt aber: Was machen die Jungs in Tromsö Flughafen jetzt mit dem Haufen Fisch…der stinkt doch irgendwann?! Das mag sich alles durchaus lustig anhören, aber es betrifft durchaus mehr Leute als nur mich und die Chefköche Spitzbergens – der örtliche Tante Emma COOP (bei dem ich jetzt wieder Mitglied geworden bin) wird auch zunehmend leerer.

Wenn man dies jedoch als Entschuldigung für den Koch im Husset hernimmt, denkt man wohl zu kurz. Das Husset (deutsch: das Haus – welch kreative Heinis…) ist ein Multifunktionshaus was Bar, Restaurant, Club, Kino, Theater und Tanzschule in einem irgendwie vereint. Jeden Sonntag fallen alle Kajakpoloisten hungrig in besagtem Husset ein, mit nur einem Wunsch: Studentburger. Das lustige am Studentburger ist, dass obwohl fast alle immer dasselbe bestellen, es kaum das gleiche gibt. Mal ist die Bulette (die im Fachjargon auch schon mal ‚Burger’ genannt wird) groß, mal ist sie (er) klein – meistens ist sie jedoch recht ungewürzt. Auf die Beilage in Form von frisch frittierten Pommes kann man sich auch schlecht verlassen, da in der einen Woche der Teller fast überquillt, in der nächsten jedoch der Burger recht beschaulich auf die sich um ihn versammelten Fritten niederblicken kann. Vielleicht (und jetzt schmeiß ich mal eine gewagte These in den tiefen Raum) ist es dem guten Koch auch einfach zu langweilig, jede Woche Sonntagabend für die 20 versammelten Studenten immer wieder dasselbe/gleiche zu kochen und er will so seine Kreativität zum Ausdruck bringen. Steht zwar nicht auf der Karte, aber vielleicht will er trotzdem zeigen, dass es auch den Juniorteller hier oben gibt?!

Nochmal zurück zum Grund warum alle Studenten immer ins Husset einfallen: Kajakpolo. Wollte schon einige Male die Kamera sonntags mitnehmen, aber immer wieder verzockt. Könnte jemand wenn es nicht zuviel Mühe macht mich am kommenden Sonntag gegen halber fünf mal anrufen – ich würde sehr dankbar sein. Dankbar bin ich auch all den Leuten, die mir verzweifelt versuchen die Eskimorolle beizubringen. Langsam komm ich auch immer öfter oben an - irgendwie. Es ist ein zunehmend heller werdendes Licht am Ende des Tunnels sichtbar. Zusätzlichen Anreiz gibt natürlich die Aussicht auf ein wenig Sommerkajaken im Fjord und natürlich die dicke Alaska-Tour 2011. Falls wir uns da wirklich für Kajaks entscheiden sollten (was nach jetzigem Leistungsstand ein schnelles Tourende nach sich ziehen würde), wird aber noch einiges an Wasser umgequirtlt werden müssen.

Neues gibt es leider auch an der Türhakenfront. Die kontinuierlichen Belastungen von allerhand Jacken und Hosen blieben leider nicht ohne Wirkung und so sind bei der ersten Version die umgebogenen Haken leicht nach oben verschoben worden. Noch hält das halbe Kilo Panzertape die ganze Geschichte zusammen, aber irgendwas Besseres muss da her. Dass Panzertape leider eben nicht das Allheilmittel für unbegabte Hausmänner ist, musste ich bestürzt auch gestern wieder feststellen. Meine durchaus gewagte Konstruktion einer Wäscheleine von der Gardinenstange bis zu einem angetapten Befestigungspunkt auf der freien Wand hielt tapfer einige Stunden ohne auch nur mit dem Tape zu zucken, doch dann…Kopf aber nicht in den Sand stecken - Niederlagen machen erfinderisch: Mit dem Mute der Verzweifelung griff ich zum Leatherman und zog einen für meine Begriffe sinnlosen Nagel aus der Wand. An der anvisierten Stelle an der das Tape nicht halten wollte den Nagel angesetzt und mit der Rückseite des zurück geklappten Universalwerkzeugs eingeschlagen. Seit dem erfreut sich mein Zimmer einer tauglichen Wäscheleine. Ein aufkommendes Problem erkannte ich Fuchs direkt und tüdelte geschickt einige Knoten in regelmäßigen Abständen in das Seil. Die Knoten verhindern nämlich jetzt, dass - wenn das Seil durch einen schwereren Gegenstand durchhängt – alle Sachen gen Mitte rutschen. Come on, das ist doch mal nobelpreiswürdig!



Langsam aber sicher beginnt die Feldarbeit auch wieder anzurollen. Das böse Wetter spielt auch uns hier bitter mit. Aber Samstag konnten wir erfreut feststellen, dass auch meine zweite Kamera brav Bilder gemacht hat. Gut, die letzten sind eigentlich nur schwarz und in der durchaus interessanten Zeit von September bis November (wenn die Wechten anfangen zu wachsen) ist die Kamera aus mysteriösen Gründen mal wieder ausgefallen, aber wer hat denn gesagt, dass es einfach wird?! 2003 trat CDU Finanzexperte Friedrich Merz mit seinem einzigartigen Konzept der Bierdeckelsteuer ins Rampenlicht. Die Steuererklärung so einfach, dass sie auf einen Bierdeckel passt. Da eine Masterthesis durchaus komplexer sein kann, habe ich gedacht, erweitere ich das Konzept auf ein DIN A4 Blatt. Bislang bewährt sich dieses Konzept ungemein und es sind keine Schwachpunkte und bevorstehende Einsparmaßnahmen in Aussicht, was eigentlich einen zweiten Nobelpreis verdient hat!



Donnerstag, 21. Januar 2010

Trainingsrückstand…


Das Ergebnis des heutigen Schießtrainings war derbe zweigeteilt – zum einen grundsätzlich zufriedenstellend, zum anderen zweifelnd. Zufrieden, weil ich durchaus zuverlässig die Zielscheibe aka ‚Polarbär’ treffe, zweifelnd, weil es für die erträumten Eichhörnchen in Alaska sicher noch nicht reicht. Also hab ich zwei evtl. sogar drei Möglichkeiten für den Traumtrip 2011 nach Alaska: Entweder ich lerne noch besser schießen und kann also auf Eichhörnchen & Co zählen, lerne besser angeln, dass wir mehr Lachs bekommen (Papa-Sohn-gehen-angeln-Urlaub in Nordnorwegen ist schon gebucht) oder aber ich fang ab gleich an soviel zu fratzen, dass ich mich die ganzen 2 Monate als Wiederkäuer von meinem eigenen Pansen ernähren kann. Ok erst, ich denk angeln sollte passen und schießen ist durchaus ausbaufähig!



Zurück zur dunklen Wirklichkeit. Der nette norwegische Postbote hat leider meinen gestrigen Blogg nicht gelesen, oder aber er hat in der Schule ganz miese Deutschnoten gehabt…jedenfalls ist mein Päckchen mit Schinken, Zelt, Sirup und X noch nicht auf der Insel. Des Weiteren (musste ich grade erfahren, dass man es gar nicht zusammen schreibt) hat auch Petrus den Blogg nicht gelesen, jedenfalls spielt das Wetter immer noch ein wenig Schiffer versenken mit uns. Es wird wieder wärmer – und im Gegensatz zum aufrechten Deutschen nach dem Winter freut sich hier keiner drüber. Naja bevor die nächste Hitzewelle am Wochenende kommt, waren wir heute Abend nochmal schnell Ski fahren – Powder genießen. Langsam fühlt es sich auch wieder geiler an die Latten untern Boots zu haben. Morgen Nachmittag geht’s wieder hoch, dann wollen wir mal sehen, ob auch die zweite Kamera so brav war und immer treu Bilderchen gemacht hat. Fingers crossed…



Kracher des Tages...

Heute morgen musste ich so früh aufstehen, dass es noch dunkel draußen war...

Mittwoch, 20. Januar 2010

Spitzbergens Güldene Regel

„Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen!“

Wie oft hat man diesen ollen, abgewetzten und leicht ranzigen Spruch schon gehört? Von den Eltern, von all den Verwandten und vor allem von den weisen Großeltern. Doch meistens ging es dabei nur um ach so spannende und notwendige Sachen wie Zimmer aufräumen oder Müll raus bringen. Gut, muss gemacht werden – irgendwann! Zumindest die meisten Zimmer fangen nicht an zu stinken, sollte man ganz zufällig etwas Spannenderes und vor allem etwas Dringlicheres finden und deshalb sein Aufräumen evtl. doch auf morgen verschrieben.


In Spitzbergen bekommt die alte Weisheit einen neuen Anstrich: Wenn du etwas im Laden siehst und es kaufen willst, kaufe es – verschiebe es nicht auf morgen, denn morgen ist die Presskanne für zwei Kaffeetassen restlos ausverkauft und für acht Tassen Kaffe am Morgen habe ich auch keine Zeit. Wenn du auf Fieldwork gehen willst und das Wetter ist gut, gehe – verschiebe es nicht auf morgen, denn morgen und vielleicht auch übermorgen (und vielleicht auch…) ist Schneesturm und du kannst nicht auf Fieldwork gehen.

Nach diesem literarischen und vielleicht auch poetischen Beitrag zurück zur Wirklichkeit; und die sieht in diesem Fall so aus, dass wir drei oder sogar vier Tage Regen am Start hatten (ja Regen!), es also bei euch zuhause kälter war, als am Nordpol (Dafür einen Bruce Willis Männlichlkeitspunkt!). Zum Glück konnte sich aber Petrus seines Späßchens besinnen und schaltete die Klimaanlage wieder ein. Leider ist dabei das altbekannte frowe Maze abhanden gekommen, so dass gleich der Schneesturm mit vorbei kam. Naja, Mann muss die Feste feiern wie sie kommen, und so konnte ich zumindest heute hocherfreut feststellen, dass eine meiner Kameras ohne Batterieverlust durch den Winter gekommen ist und mir brav seit September jeden Tag um 12:09h ein Bildchen meines Hanges gemacht hat. So seh ich den Schnee kommen und die Sonne verschwinden. Danke Kamera, Danke Technik. Zu meiner zweiten Kamera kam ich dank des eingangs erwähnten Schneesturms noch nicht, ist aber nur noch eine Frage der Zeit – Daumendrücken, dass die da oben auch brav gearbeitet hat.



Morgen geht’s zum Schiesskurs, muss man ja immer mal wieder machen… obwohl das bei mir sowieso recht für die Katze ist. Naja, vielleicht kann ich ja doch irgendwie in diesem Jahr erfolgreich meine Polarbären-Nicht-Sehen-Aura ablegen, wenn der Dödel abends endlich aufhört alle verbliebenen Bären der Arktis anzubeten. Wenn Petrus sein frowes Maze wieder gefunden hat, gehen wir vielleicht am Wochenende noch ne Runde zelten. Dazu wäre es hilfreich, wenn der norwegische Postbote sich vielleicht - wenn es keine weiteren Umstände macht – beeilen könnte, denn in dem an mich adressierten Paket steckt das Zelt… Zudem erhoffe ich mir noch die ein oder andere lecker Köstlichkeit von Sirup bis Schwarzwälder Schinken. Also lieber norwegischer Postbote, bitte beeil dich ein wenig - da freut sich auch der Schinken drüber.

Sonntag, 17. Januar 2010

Was natürlich nie fehlen darf...

Seitenwechsel

Sodele, die erste Woche und meine erste Woche vor den Studenten ist rum. War eine wirklich coole Erfahrung. Lustig ist irgendwie das Gefühl, dass man sich ja die ganze Zeit wiederholt, wenn man die gleiche Presentation ja zweimal am Tag hält und das dann auch noch jeden Tag… doch die Gruppen haben sich gestern bei der Abschlussübung recht gut geschlagen – also haben sie hoffentlich etwas mitgenommen, was ja das wichtigste nach der Woche ist.



Der heutige Sonntag begann sowas von entspannend mit ausschlafen und erstmal mehreren Tassen Kaffe vor diversen Sportteilen diverser Sonntagszeitungen… Das war wirklich die einzige Kehrseite der Woche, nämlich dass entspanntes Frühstücken mit Sportteil einfach net drin war, wenn die Vorlesung um 8 losgeht und man noch ne halbe Stunde laufen muss. Der Plan für den heutigen Tag ist recht einfach: mein riesiges 10 m² Zimmer mit diversen Fotos beschmücken und irgendwie wohnlich machen. Nach eingeplanten diversen Kaffees steht um 5 noch Kajakpolo an. Auch wenn ich wohl net mehr in den Kampf um die Nordische Torjägerkanone eingreifen kann, so nehm ich die Sache doch recht sportlich – Überleben ist alles und dabei sein ist die halbe Miete. Und eh wie hat der Klose gestern so schön gesagt „2010 wird mein Jahr“!



P.S.: Trotz Crashtest mit der Schrankwand, hält meine professionelle Türhaken-Konstruktion bisher grandios und ich erfreue mich jeden Morgen wieder daran…

Mittwoch, 13. Januar 2010

Bob der Baumeister


Ich wollte hier nur mal kurz meine deutlich ausgefeilte handwerklichen Fähigkeiten unter Beweis stellen. Ziel war es zwei Alu-Haken die man so hinter die Tür klemmt an meiner extrem dicken Tür zu montieren. Zwei verschiedene Ansätze wurden gewählt und jeweils mit Panzertape verstärkt. Beim ersten habe ich Fuchs den Winkel mit dem Inbegriff eines Werkzeugs – dem Leatherman – aufgebogen und auf die richtige Stärke der Tür angepasst. Der zweite Ansatz ist aber noch gewiefter: Einfach den Bogen aufgebogen und entlang der Tür aufgehängt – von einer Verankerung hinter der Tür wurde also nach reiflicher Überlegung abgesehen (vergleiche dazu DIN 0815)… Trotzdem wurde Panzertape als Abdeckung verwendet…

Auch wenn meine wirkliche handwerkliche Leistung niemand genug würdigen wird wie der Opa, so sei euch nur eines gesagt „Det war große Klasse, mein Junge!“ Steil

Dienstag, 12. Januar 2010

Nordlicht reloaded



Gestern Abend bin ich nach dem verzweifelten Versuch nochmal raus – diesmal mit Daunenjacke und viel wichtiger - dem Stativ. War zwar recht zügig draußen, aber auf einmal wurde der grüne Schimmer immer intensiver und so blieb ich doch ganz gerne ne ganze Weile draußen stehen. Meine Unterkunft ist die letzte in der Straße, dem Ort, der Insel, also kann man schon ganz gut in den dunkeln Himmel gucken, ohne jetzt zu krasse Straßenbelichtung oder so was zu haben. Bilder sind schon ganz fresh, aber klar ausbaufähig. Denk ich muss auch die Belichtungszeit noch runterschrauben, sonst kommt eher eine grüne Wolke raus als die feinen Details. Mal sehen was noch alles von oben kommt, aber ein weiter Schritt ist in die richtige Richtung gegangen!



Dann zum Unterricht heute: Lehrer spielen ist ne coole Geschichte. Die kleine Gruppengröße von ungefähr 10 Leuten kommt mir voll entgegen. Da hat man net das Gefühl vor ner Masse Leute zu stehen und halt irgendwas zu erzählen. Ne, hat richtig Spaß gemacht, auch wenn ne halbe Stunde Mittagspause doch recht krass ist auf die Dauer…ganz zu schweigen vom Unterrichtsbeginn um 8 - st! Was alles aber auch wirklich ALLES wieder gut macht, ist die knall gelbe Warnweste mit Reflektierstreifen und dickem UNIS Schriftzug, die ich bei der Außenübung trage! Das ist wirklich Chef-sein pur…



Montag, 11. Januar 2010

Erster Tag – erste Skitour. Morgen geht die Saftey-week für die Lektoren Vogel und Eckerstorfer so richtig los, da muss der letzte Abend natürlich nochmal für einen kleinen Ausflug an die frische Luft genutzt werden. Polarnacht, 20 Minus und noch ne gehörige Brise Schneesturm von hinten bildeten dafür einen geradezu festlichen Rahmen.


Auf den ersten Blick geiler recht lockerer Schnee und davon stellenweise recht viel. Doch leider entpuppt sich der feine Zauber als Bremsklotz, so dass man irgendwie nicht richtig in die Pötte kommt. Egal, Mund abwischen, ein Anfang ist gemacht und selbst wenn der Schnee noch net das ultimative Powdergefühl preis gab, so verspricht es doch eine sehr skiintensive Saison zu werden.
Zur kleinen Wiedergutmachung zaubert der Himmel als wir oben ankamen ein paar grüne Nordlichter ans Firmament – kleiner Fluch an die Faulheit, das Stativ steht nämlich im warmen Zimmer. Trotz Rucksack als Stativersatz bekomme ich ein paar Bilder hin, aber auch hier lässt die Qualität zu wünschen übrig. Irgendwie sind die Bilder doch sehr unscharf und grobkörnig. Plan fürs nächste Nordlicht-Date: mal den Iso runter drehen…


Ab morgen wird also der Student Vogel mal für eine Woche die Lager wechseln und sich zweimal täglich vor die versammelte Meute stellen. Bin mal gespannt wie das wird…

Der Teuro von Hahn und Sieg über Uli Hoeneß

Ich bin wieder in Svalbard, also geht es direkt steil frei von der Leber los mit dem Tagebuch-geblogge. Gestern bin ich Sparfuchs für ein Schnäppchen von 1 Euro von Frankfurt Hahn nach Oslo geflogen. Da offensichtlich die paar cm Schnee Deutschland in einen Ausnahmezustand versetzen, hatte ich kurzes Bangen, ob alles glatt geht (Wortspiel) mit dem Flug usw – aber alles sollte mehr oder weniger gut verlaufen. Bitter wie eh und jeh ist vor jeder Reise ja das Packen. Ich mag es einfach nicht und es macht mir auch keinen Spaß, was ja eigentlich dasselbe ist. Das Packen an sich ist ja eigentlich gar nicht so schlimm, aber Packen mit Gewichtsbegrenzung ist einfach nur schrecklich. Ryanair ist eine Billigairline und deshalb ist das Gewicht auch noch auf 15 kg beschränkt, was meine Pack-Laune nicht gerade verbesserte. Aber ich muss sagen, ich hab mich gut geschlagen und nach gefühlten 20maligem Nachsortieren und Nachwiegen wurden auch die 16 kg nicht mehr überschritten. Da Waagen manchmal täuschen können und es dann aus Erfahrung sehr teuer wird bei den billigen Billigairlines, habe ich die angeblich geeichte Waage auf dem Flughafen nochmal zu Rate ziehen wollen. Ryanair verdient mit seinen Angeboten allerdings offensichtlich so wenig, dass man sogar die Waage extra bezahlen muss, und das auch noch pro Gepäckstück. Zum Spottpreis von 1 Euro wog ich also mein Hauptgepäck nach (erinnert ihr euch – 1 Euro hat mein ganzer Flug gekostet…) um zu erfahren, dass ich immer noch nicht über die 16 kg komme. Ein weiterer Euro folgte und auch mein Handgepäck befand sich im gesicherten 10 kg Bereich. Ich habe also 200 % von meinem eigentlichen Ticketpreis nur für das Wiegen bezahlt!!! Zum Glück kalkulieren andere Fluggesellschaften anscheinend besser, so dass ich nicht einen solchen Betrag fürs Wiegen bei Lufthansa bezahlen muss…
Beide Gepäckstücke wurden dann noch recht professionell mit mitgebrachtem Schwarzwaldschinken und Parmesan bis ans Maximum ausgereizt.

Herzklopfen bekam ich nur nochmal, als für meinen Flug durch Schnee & Co eine Stunde Verspätung angekündigt wurden. Dies ließ meinen optimal ausgearbeiteten Zeitplan arg ins Wanken geraten, wollte ich doch bis Ladenschluss in Oslo einen für mich hinterlegten Zimmerschlüssel im Supermarkt abholen. Die einfache Überlegung Verspätung = Laden zu = kein Schlüssel = kein Bett und Dach überm Kopf. Hinzu kommt noch, dass mein restliches Gepäck und Ski-Equipment in dem Zimmer lag. Ich sah schon meine sprichwörtlichen Felle davon schwimmen. Doch mal wieder (wie so oft) kam guter Freund Zufall zur Hilfe und ich traf jemand, dessen Freundin für mich vor Ladenschluss den Schlüssel abholen konnte. Nach einer kurzen Nacht musste ich auch schon wieder aus dem hart erkämpften Zimmer aufbrechen nach Norden in die Dunkelheit.

Beim Einchecken, lustige Geschichte: Die Norweger kommen ja irgendwie nicht auf meine vier Vornamen klar – in jeder Unikursliste nehme ich mehr als die vorgesehene Zeile ein. Jedenfalls guckt der recht nette norwegische Einchecker zweimal recht verdutzt mein Ticket mit dem vollen Namen an und fragt mich dann zweifelnd „How many persons“ - wie viele Personen fliegen denn überhaupt… Besonders lustig sind die anhaltenden Problemchen mit der Vielzahl meiner Namen vor dem Hintergrund, dass Norwegen wohl das Land der Doppelnamen ist. Jeder mehr oder weniger aufrechte Norweger hat wohl einen Doppelnamen: Lars Andre, Jan Helge…lediglich der König fällt da vielleicht ein wenig aus der Rolle, was die Vermutung zulässt, dass er gerade deswegen auch König geworden ist. Jetzt darf er stolz den Doppelnamen König Harald tragen…

Zum Abschluss meiner kleinen Abendlektüre darf ich noch ein kleines Erfolgserlebnis aus der sonntäglichen Kajakpolo-Liga verlauten. 34 Jahre nach dem vergeigten Elfer vom Hoeneß Uli hab ich endlich seinen Fluch besiegt und ihn in positive Energie ungemünzt wie man so schön sagt. Letztes Semester hatte ich ja nach anfänglichen Fortschritten im stabilisatorischen Bereich doch leichte Torschusspanik bekommen und konnte die Chancen nicht verwerten – Chancentot wird so was im Fußballmund genannt. Doch heute wurde dieser Fluch besiegt und trotz derben Schwierigkeiten in der Balance konnte ich souverän zwei Kisten machen. Uli Hoeneß wird sicher stolz auf mich sein…

Das wars soweit vom ersten Tag im dunkeln Kühlschrank – geht bald weiter, dann auch wieder mit Bilderlein.