Freitag, 26. Januar 2007

Der Taxifahrer vom Prinz aus Bel-Air

Die Woche hat mir einige neue Erkenntnisse neben all der super Laborarbeit gebracht. Erstens: Ich muss unbedingt die Uni wechseln! Obwohl ich schon drei Jahre in Mainz am “geologien” bin, komme ich mir hier immer wieder wie ein Anfaenger vor…viele Geraete habe ich noch nie gesehen geschweige denn benutzt und von einigen habe ich noch nie etwas gehoert…so kann das nicht weiter gehen.
Eine zweite nicht weniger bedeutsame halb-wissenschaftliche Feststellung habe ich allerdings in der Kueche gemacht: Der Knoblauch wird immer noch blau!!! Und diesmal hab ich genau aufgepasst was der Italiener in die Pfanne gehauen hat: Knoblauch, ein wenig Oel, Tuhnfisch und Zitronensaft. Also ist die These von Mo et al. von wegen Staerke und Jod aufs bitterste widerlegt, denn es wurde KEIN Salz verwendet (somit kann auch kein Jod zum Knoblauch durchgedrungen sein). Interessant auch, dass der Farbumschlag erst kurz nach der Zugabe des Zitronensaftes sich vollzog…fuer weitere Theorien habe ich aber ein offenes Ohr!
Kommen wir von den Ohren nun zur Nase, besser gesagt zu den Nasenfluegeln (welch eine Ueberleitung…). Diese haben, wenn sie nicht hinter einer wenig modischen Gesichtsmaske verpackt sind, neben der Geruchserkennung noch eine weitere Funktion! Die Nasenfluegel dienen als Thermometer. Hoert sich komisch an – ist aber so. Bei ziemlch genau -15 Grad fangen die kleinen Fluegelchen naemlich an fuer eine kurze Zeit beim Einatmen quasi am mittleren Nasenbein (? Dem etwas haerteren Bereich zwischen beiden Loechern) festzukleben…von festfrieren kann aber nicht wirklich die Rede sein. Zum Glueck muss man ja aus physikalische Gruenden irgendwann wieder ausatmen und der Verbund loest sich wieder. Bislang konnten noch keine gravierenden Spaetfolgen erkannt werden, sind aber nicht ganz auszuschliessen…Von einem Luftanhaltewettbewerb ist somit unter diesen Gesichtspunkten dringend abzuraten!

Bei unser alltaeglichen Aufgabe nach der Uni die coolste Mitfahrgelegenheit zu finden konnte ich diese Tage sehr gut punkten. Kennt jemand den Taxifahrer aus dem Vorspann vom Prinz of Bel-Air? Naja sagen wir mal ich habe die noerdliche Version kennengelernt: Uebermuetig ist der Italiener im oertlichen Coop (wo ich jetzt eine membersship-Karte auf Lebenszeit habe) in einen Kaufrausch verfallen, war aber an der Kasse zu umweltbewusst um mehr als eine Plastiktuete zu nehmen. Es kam wie es kommen musste, wir waren kaum an der Strasse und noch 3 km von unserem rettenden Zuhause entfernt da riss die Tuete! Beide Rucksaecke waren aber auch schon bis aufs ausserste bepackt, also alles auf die Arme nehmen und auf eine Mitfahrgelegenheit hoffen. Doch anscheinend war der Zeitpunkt nicht gut genug gewaehlt und so waren nur wenige und zudem wenig hilfsbereite Fahrzeuge unterwegs. Viel weiterlaufen war unter diesen Umstaenden aber auch nicht drinn. Irgendwann hielt dann ein kleiner Malerwagen an (so einer der vorne nur zwe Plaetze hat, hinten aber eine gschlossene separate Ladebox). Bislang war dies nie ein Problem aber der gute Mann war Elektriker und Elektriker haben immer die Ladebox bis zum Rand voll (Quelle: Erfahrungswert). Also den armen Italiener (nennen wir ihn Marco) ueberredet, dass er nur mitfaehrt und alles Eingekaufte nach oben bringt. Gesagt getan. Ich machte mich dann allein auf den Weg. Keine fuenf Minuten spaeter kam mir wieder so ein Malerwagen entgegen und legte auf der immer mit Schnee und Eis bedeckten Strasse, die gerade mal zwei Wagen nebeneinander passieren laesst, einen aktionfilmreifen U-turn hin, schloss zu mir auf und winkte (wunk???) mich in dieser stylischen Art und Weise wie ich sie bisher nur vom besagten Taxifahrer gesehen hatte zu sich in den Wagen und bracht mich auch heim. Weil die ganze Geschichte ihm auch Spass machte sagte er noch, dass er nach Stunden bezahlt wird und legte zum Abschluss noch einen weiteren nahezu perfekten U-turn mit Handbremse vor meiner Barakke hin…

Mittlerweile ist es hier angenehm abgekuehlt. Heute morgen waren es schon – 27 Grad und 42 gefuehlt…Wir gehen jetzt erst mal das Wochenende ein wenig wandern und koennen in einer mit Kohle beheizten Huette der Uni Unterschlupf fuer die Nacht finden. Come on, was fuer Aussichten, das wird die Leser von Horse and Hound sicher erfreuen (wer erraet den Film?).

P.S.: Entschuldigen muss ich mich fuer die etwas ungewohnte Tastatur hier an der Uni, hier hibts es kein „ue“ in einem Buchstaben, ebensso kein „Rucksack-S“…

7 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Notting Hill, ... der war jetzt aber echt einfach. Wieso sind eigentlich diese Inlandsflüg in Norwegen so teuer!

Anonym hat gesagt…

Mist, das mit Notting Hill wollte ich sagen...

Anonym hat gesagt…

@marius: kommst Du immer zu spät??

Anonym hat gesagt…

Er ist nicht zu spät gekommen ^^ Übrigens lustiger Artikel in der AZ STephan!

Anonym hat gesagt…

Hey du geiler Typ, neue Frage: Scheiß Notting Hill!! Wer bin ich??

Nur soviel, ich bin nicht der Verfasser von Kommentar 1 und 3 und trage keine Mojave (soll zur Verwirrung beitragen)

P.S lässig deinen Artikel in der AZ zu lesen!

Anonym hat gesagt…

OK, neuer Versuch.
Mir kam zu Ohren, dass Knoblauch Anthocyanine enthält, das sind wasserlösliche Pigmente, die in Abhängigkeit des pH-Werts die Farbe wechseln. Nach Zugabe des Zitronensafts sinkt eben jener pH.
Übrigens ist es doch irgendwo logisch, dass KnoBLAUch gerade diese Farbe annimmt...!?

Anonym hat gesagt…

Moin moin mein bester. Sehr cool hier dein Weltenbummlertagebuch zu lesen.

Zu eurer Knoblauchproblematic möchte ich folgendes beitragen:

Habe einen Artikel auf einer Kochseite gefunden:

http://www.wer-weiss-was.de/theme96/article3095467.html

Da wurde der Knoblauch in verbindung mit Essig blau (würde wohl die Theorie meines Vorredners stützen, da auch pH Sauer.
Außerdem weterführend noch das da:

http://iq.lycos.de/qa/show/33775/Warum+wird+Knoblauch+blau%3F/

Beides irgendwie oben reinkopieren, wie hier links gehen hab ich noch nicht raus ;-)